Zypern in der Eurozonen-Krise

Positionspapier der AG Europa der Linksfraktion im Bundestag

12.03.2013 / 25.02.2013

"Zypern gehört wie Spanien und Irland zu jenen Ländern der EU, die bis zum Ausbruch der Krise eine stabile wirtschaftliche und fiskalische Entwicklung zu verzeichnen hatten. Die Wachstumsraten waren über Jahre hinweg hoch und die Staatsverschuldung lag noch 2008 bei 48,9% des BIP. Von der europäischen Krisendynamik „angesteckt“ wurde Zypern vor allem über den Finanzsektor. Ähnlich wie im Falle Spaniens kam es nach der Euro-Einführung zu einer „Überexpansion“, insbesondere auf dem Immobilienmarkt. Dass der im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung sehr große Finanzsektor seit 2008/2009 massiven Turbulenzen ausgesetzt ist, hängt vor allem mit der starken Verwobenheit mit dem griechischen Finanzsektor zusammen. Der dortige Schuldenschnitt Anfang 2012 hatte umfassende Abschreibungen bei zyprischen Banken zur Folge. Die Liquidität der zyprischen Banken wird seither zunehmend aus dem Notprogramm ELA (Emergency Liquidity Assistance) der Zyprischen Zentralbank finanziert.

Zur Bankenkrise kommt eine tiefe realwirtschaftliche Rezession, die sich ebenfalls durch die enge Verwobenheit mit anderen südeuropäischen Ökonomien erklärt. Für das vergangene Jahr wird ein Rückgang der zyprischen Wirtschaftsleistung um 2,3% des BIP, das bei rund 18 Mrd. Euro liegt, erwartet. Infolge von Bankenrettungsmaßnahmen durch die öffentliche Hand dürfte die Staatsverschuldung nach Schätzungen der EU-Kommission von rund 71% des BIP (2011) auf ca. 90% in 2012 ansteigen. Darunter befinden sich auch Kredite aus Russland in Höhe von 2,5 Mrd. Euro. Für diese gewährte die russische Regierung dem Land Ende Januar 2013 eine Laufzeitverlängerung"
(S.1)

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