Razzia bei der Deutschen Bank - Ermittlungen auch gegen Konzernchef Fitschen

12.12.2012 / Neues Deutschland vom 13.12.2012

Frankfurt am Main (dpa/nd). Gegen fünf Mitarbeiter der Deutschen Bank ist am Mittwoch Haftbefehl erlassen worden. Die hessische Generalstaatsanwaltschaft verdächtigt sie der Geldwäsche und der versuchten Strafvereitelung. Rund 500 Beamte von Bundeskriminalamt, Steuerfahndung und Bundespolizei durchsuchten Geschäftsräume der Deutsche-Bank-Zentrale in Frankfurt am Main und zahlreiche weitere Wohnungen und Geschäftsräume. Wie das Geldhaus mitteilte, richten sich die Ermittlungen auch gegen den Konzernchef Jürgen Fitschen und Finanzvorstand Stefan Krause. Die beiden Manager hätten die fraglichen Umsatzsteuererklärungen der Bank unterzeichnet

Bei den Ermittlungen geht es um Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit Emissionsrechten, deshalb war die Deutsche Bank bereits im Frühjahr 2010 durchsucht worden. Gegen insgesamt 25 Mitarbeiter der Bank werde wegen des Verdachts der schweren Steuerhinterziehung, Geldwäsche und versuchten Strafvereitelung ermittelt, teilte die Generalstaatsanwaltschaft mit. Es bestehe der Verdacht, dass den Ermittlungsbehörden von Mitarbeitern der Bank Beweismittel vorenthalten wurden. Die Bank versicherte, sie werde umfassend mit den Behörden kooperieren.

Im Dezember 2011 hatte das Landgericht Frankfurt sechs Männer zu Haftstrafen verurteilt. Sie hatten weitgehend gestanden, über einen Handel mit Luftverschmutzungsrechten über europäische Grenzen hinweg mindestens 230 Millionen Euro Umsatzsteuer hinterzogen zu haben.