Wiedervorlage: Die Politik der "Gewerkschaftlichen Orientierung"

21.03.2018 / Harald Weinberg

Zur Einordnung der Politik der „gewerkschaftlichen Orientierung“ und der Entwicklung des SHB ist ein historischer Rückblick sinnvoll: 1959 vollzog die SPD mit dem „Godesberger Programm“ eine grundlegende Neuausrichtung, nämlich weg von einer – zumindest dem eigenen Selbstverständnis nach – sozialistischen Arbeiterpartei hin zu einer „linken Volkspartei“. Hintergrund hierfür war u.a. die 1953 vom Soziologen Helmut Schelsky geprägte Beschreibung der sich entwickelnden Sozialstruktur der BRD als „nivellierte Mittelstandsgesellschaft“, in der die traditionelle Klassenzugehörigkeit keine Rolle mehr spielen würde. Gleichzeitig vollzog die SPD mit dem „Godesberger Programm“ einige wesentliche Revisionen von bisherigen Grundpositionen: Es gab nun eine grundsätzliche Anerkennung der Landesverteidigung und somit der Wiederbewaffnung; man bekannte sich zur Westbindung und auch zur sozialen Marktwirtschaft mit dem von Karl Schiller geprägten Satz: „Wettbewerb soweit wie möglich Planung soweit nötig!“

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