Das chinesische Menetekel

Von Robert Hennelly

15.02.2016 / aus: Blätter für deutsche und internationale Politik, 2/2016, Seite 41-44

Über China und seine Aktienmärkte ringt man in den westlichen Medien derzeit die Hände. Das Thema beherrscht die Finanznachrichten aller Kanäle, sieben Tage die Woche, rund um die Uhr. Doch wo steht geschrieben, dass der Rest der Welt ein Anrecht hat, aus China Jahr für Jahr und für alle Zeiten Renditen in zweistelliger Höhe herauszuschlagen? Lehrt uns doch schon Investing 101, der Grundkurs für angehende Investoren, dass frühere Erfolge sich nicht einfach auf die Zukunft hochrechnen lassen. Gleichwohl sind die amerikanischen Businessmedien, die jetzt China mit Diagnosen und Empfehlungen beglücken, was die Verantwortlichen dort zu tun hätten, genau dieselben, die einst das heraufziehende Hypothekenfiasko verschliefen, das im Jahr 2008 die Weltwirtschaft fast in den Abgrund gestürzt hätte. Nichts bringt die Verstimmung westlicher Investoren über Chinas Missgeschick besser zum Ausdruck als ein Meinungsbeitrag, den die „New York Times“ jüngst unter dem Titel „Chinas obsolete Wirtschaftsstrategie“ veröffentlichte. Gnadenlos kanzelt das „Weltblatt“ darin die Volksrepublik ab, weil sie wirtschaftspolitisch „so viele Fehler gemacht“ habe.
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