Das Billionengrab - Von Steueroasen und Schattenbanken

27.02.2009 / Von Axel Troost und Nicola Liebert, Blätter für deutsche und internationale Politik 3/2009

Was die schlimmste Finanzkrise seit 1929 ausgelöst hat und was zur Vermeidung künftiger Krisen getan werden muss, darüber kursieren mittlerweile zahlreiche durchaus sinnvolle Vorschläge. Zu diesen zählen die bessere Regulierung der Ratingagenturen, ein Zulassungsverfahren für neue Finanzprodukte („Finanz-TÜV“) oder das Verbot von außerbilanziellen Zweckgesellschaften.
Zeitgleich, aber scheinbar völlig unabhängig davon, hat die Bundesregierung begonnen, nach Möglichkeiten zur besseren Bekämpfung der Steuerflucht in Steueroasen wie die Schweiz und Liechtenstein, aber auch Panama und Singapur zu suchen. Weitgehend unbeachtet bleibt dabei, dass mangelnde Regulierung von Finanzmarktakteuren und Steuerflucht zwei Seiten derselben Medaille sind: Denn beide setzen die Existenz von Steueroasen voraus, die neben niedrigen Steuern den weitgehenden und bewussten Verzicht auf Regulierung bieten. „Die Herausbildung der gegenwärtigen Kreditkrise im Finanzsektor wäre ohne Offshore-Zentren unmöglich gewesen“, heißt es in einer Stellungnahme der Nichtregierungsorganisation (NGO) Tax Justice Network für eine Anhörung des Finanzausschusses im britischen Unterhaus.[1]

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[1] Richard Murphy, Tax Havens Creating Turmoil. Evidence submitted to the Treasury Committee of the House of Commons, London, 30.6.2008, http://taxjustice.blogspot.com.

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