„Heuschrecken kann man abschrecken“ - Finanzinvestor Permira schlachtet Hugo Boss aus

13.03.2008 / Dr. Axel Troost, MdB, Pressemitteilung

„Mit einem gesetzlichen Verbot kreditfinanzierter Sonderausschüttungen und einer deutlichen Stärkung der Mitbestimmung kann man die Heuschrecken abschrecken, man muss es nur wollen“, kommentiert Axel Troost, finanzpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion DIE LINKE. Solche Initiativen seien dringend gefordert, um den Vormarsch von rücksichtslosen Finanzinvestoren zu stoppen. Gestern hatte der Finanzinvestor Permira, der 88 Prozent der Anteile am Textilunternehmen Hugo Boss hält, im Aufsichtsrat von Boss eine Sonderausschüttung in Höhe von 450 Mio. Euro durchgesetzt. Diese Sonderausschüttung ist ca. 200 % höher als der Jahresgewinn 2007. Um den Rest zu finanzieren, soll Boss soll ca. 350 Mio. Euro an neuen Krediten aufnehmen.

„In einem halben Jahr wird Permira den Beschäftigten von Boss dann sagen, dass sie für weniger Geld länger arbeiten sollen, denn die Kredite würden das Unternehmen schwer belasten und ansonsten seien Arbeitsplätze gefährdet“, so Troost.

Die Fraktion DIE LINKE hat einen reichhaltigen Maßnahmenkatalog zur Begrenzung der Risiken von Finanzinvestitionen erarbeitet. Dazu gehören u.a. eine Ausweitung der Mitbestimmung durch die Belegschaft bei Übernahmen durch Finanzinvestoren, eine Verteuerung der Kredite an Finanzinvestoren und ein Ende der steuerlichen Privilegien für Private-Equity-Gesellschaften.

Die Fraktion DIE LINKE bringt diese Vorschläge ein in die aktuelle Debatte um das „Risikobegrenzungsgesetz“ und das „Gesetz zur Modernisierungen der Rahmenbedingungen für Kapitalbeteiligungen“ (MoRaKG).

Der Maßnahmenkatalog findet sich unter

http://dokumente.linksfraktion.net/drucksachen/7762599277_1607526.pdf

für Rückfragen:

Dr. Axel Troost, MdB

Finanzpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion DIE LINKE

Tel. 030/227/71286