Viel Rauch um nichts

Chance verpasst

09.05.2007

Während die SPD im Bremer Wahlkampf den Wählern vorgaukelt, sie sei für die Einführung eines Mindestlohns, verhindert sie im Bundestag eine Mehrheit dafür.

Heute Morgen stimmte die große Koalition einheitlich für die Absetzung des Punktes Mindestlohn von der Tagesordnung des Ausschusses für Arbeit und Soziales. Die SPD wollte unbedingt vermeiden, dass sie vor den Landtagswahlen in Bremen zu einer Abstimmung über ihre eigenen Forderungen gezwungen wird, die DIE LINKE. wortgleich in einem Antrag vorgelegt hat.


Sie hat damit aktiv verhindert, dass es mit den Stimmen der Opposition zu einem Durchbruch beim Mindestlohn kommt, den eine Mehrheit wäre möglich gewesen. Neben den Linken wollten auch die Grünen zustimmen, mit den Stimmen der SPD wäre eine überwältigende Mehrheit für einen gesetzlichen Mindestlohn möglich gewesen.

Der bremische Bundestagsabgeordnete Axel Troost erklärt dazu: „Mal wieder viel Rauch um nichts. Ich bin sehr gespannt was Herr Böhrnsen und die Bremer SPD nun unternehmen wollen, um ihre Glaubwürdigkeit im Bezug auf ihre Forderung nach einem gesetzlichen Mindestlohn nicht endgültig
zu verlieren. Welche Taten die SPD ihren Worten folgen lässt zeigt sich erneut deutlich. Aber an ihren Taten wollen wir sie messen, nicht an dem üblichen Wahlkampfgetöse.“

Wie schon bei der Gesundheitsreform und der Rente ab 67 ist die SPD auf der Flucht, wenn es zum Schwur kommt. Das Abhängen in einer arbeitnehmerfeindlichen Regierung ist ihr wichtiger, als das Durchsetzen von Existenz sichernden Mindestlöhnen. Für Gewerkschafter besonders unappetitlich anzusehen ist dabei stets das Verhalten vermeintlicher SPD-Linker wie Klaus Brandner, Andrea Nahles, Anton Schaaf, Andreas Steppuhn, die auch heute Gewehr bei Fuß an der Seite der Konservativen standen.

"Die SPD tut so, als wäre sie für den Mindestlohn, verhindert aber seine Einführung. Sie täuscht und hintergeht ihre Wählerinnen und Wähler und die Bevölkerung. Für Sonntag ist zu hoffen, dass die Bürgerinnen und Bürger in Bremen dieser SPD-Politik einen Denkzettel verpassen."