Schaumschlägerei mit Prozenten

Von Wolfgang Kühn

27.09.2011

Spiegel-Online jubelt am 21.9.2011, 13:34 Uhr:
„Die Konjunktur macht sich in den Portemonnaies der deutschen Arbeitnehmer bemerkbar. Die Reallöhne steigen in Rekordgeschwindigkeit: Vollzeitbeschäftigte bekame im zweiten Quartal 4,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, teilte das Statistische Bundesamt mit. Das ist der stärkste Anstieg seit Beginn der Statistik 2008.“

Das Statistische Bundesamt meldete am gleichen Tag:
„Die Reallöhne, das heißt die preisbereinigten Bruttomonatsverdienste vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer, stiegen vom zweiten Quartal 2010 bis zum zweiten Quartal 2011 um durchschnittlich 1,9 %. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die Nominallöhne in diesem Zeitraum um 4,2 %, die Verbraucherpreise erhöhten sich um 2,3 %. Der Anstieg der Reallöhne ist der dritthöchste seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2008. Die Nominallöhne wuchsen so stark wie noch nie in diesem Zeitraum.“

So sieht Qualitätsarbeit im deutschen Journalismus aus: Nominallöhne wurden kurzerhand zu Reallöhnen umfunktioniert und neue Rekorde erfunden. Ganz nach dem Muster eines ehemaligen Wirtschaftsministers der FDP, der noch vor wenigen Monaten für Deutschland einen „XXL-Aufschwung“ in diesem Jahr versprach.

(... http://www2.alternative-wirtschaftspolitik.de/uploads/m3911.pdf[1])

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