Sitzenbleiben, #aufstehen oder aufstehen?

Über den Versuch einer linken Sammlungsbewegung

10.12.2018 / Dieter Rucht

Zusammenfassung

Die Ausrufung der linken Sammlungsbewegung #aufstehen mit der Galionsfigur Sahra Wagenknecht hat weit über die Linkspartei hinaus Wellen geschlagen. In einer Situation der Zersplitterung oder sogar des Gegeneinanders linker Kräfte ist der Ruf nach Sammlung und Einigung attraktiv. Allmählich werden die Umrisse des Vorhabens deutlich. Somit ist es Zeit für eine erste Zwischenbilanz. Meine These: Das Vorhaben #aufstehen, das nach Kriterien der Aufmerksamkeitsgewinnung furios gestartet ist, aber den Kriterien einer basisnahen und partizipatorischen Bewegung bislang zuwider läuft, wird es bald mit den „Mühen der Ebenen“ zu tun haben. Angekündigt als ein Themen und Strömungen übergreifendes Sammlungsprojekt, dürfte es aufgrund einer Reihe von Problemen mittelfristig ins Stocken geraten. Dann kann für die Initiatoren der Bewegung die ohnehin nicht ausgeschlossene Option einer neuen linken Partei attraktiv werden. Das würde ihnen zwar eine eigene Machtbasis verschaffen, aber das Zusammenrücken bereits bestehender linker und halblinker Parteien behindern. Es würde zudem das Aus für das Vorhaben einer breiten Sammlungsbewegung bedeuten.

Inhalt

  • Die bisherige Entwicklung S.1
  • “… fertig, los!” S.2
  • Nachfolgende Äußerungen, Ankündigungen und Aktionen S.4
  • Die Initiative im größeren historischen und politischen Zusammenhang S.6
  • Bewegung, Parteien und Bewegungsparteien S.7
  • Führerschaft und politisches Unternehmertum S.8
  • Neuere Anläufe zu Sammlungsbewegungen im In- und Ausland S.9
  • Problem des Avantgarde-Modells und des politischen Unternehmertums S.11
  • Politische Einschätzung und Perspektiven von #aufstehen S.12
  • Die Stärken von #aufstehen S.12
  • Probleme und Defizite S.13
  • Fehlender Rückhalt in der eigenen Partei; Distanz bei SPD und Grünen S.14
  • Gründung von oben und Personalisierung S.14
  • Fehlende Verbindung zu sozialen Bewegungen S.15
  • Professionelle Werbetechnik statt Diskurs S.15
  • Unzureichende inhaltliche Konkretisierung S.16
  • Vorstufe zu neuer Partei? S.16
  • Fazit S.17
  • Literatur S.18

(...)

Lesen Sie weiter im nachfolgenden PDF-Dokument