Für schwerbehinderte Menschen sind die Risiken am Arbeitsmarkt besonders hoch. Sie sind häufiger arbeitslos und besonders von Langzeitarbeitslosigkeit und Hartz IV-Bedürftigkeit bedroht. In 2014 wurden 68.000 schwerbehinderte Menschen von der Arbeitslosenversicherung betreut, aber 112.000 vom Hartz-IV-System.
Insbesondere im Hartz IV-System ist der Anteil älterer, schwerbehinderter Menschen in den letzten Jahren angestiegen. Dies trotz relativ günstiger Arbeitsmarktlage und erhöhtem Fachkräftebedarf. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, durch den der Anteil der älteren und damit häufiger auch behinderten Menschen zunehmen wird, braucht es Konzepte, wie diese Zielgruppe besser in Beschäftigung gehalten und auch wieder in Beschäftigung integriert werden kann.
Hier sind zum einen die Unternehmen gefordert, Potenziale besser zu erkennen und zu fördern. Schwerbehinderte Arbeitslose sind bspw. oftmals gut qualifiziert. Ältere Beschäftigte verfügen meist über langjährige Berufserfahrung. Eine Behinderung muss keinen Einfluss auf die Arbeitsleistung haben. Aber auch in der Arbeitsvermittlung und Arbeitsförderung muss gehandelt werden, um eine bessere Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben zu gewährleisten.
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Gliederung:
Sonderinfo vom 10. 10. 2012: Neues zum Bildungs- und Teilhabepaket
GREGOR GYSI: 90 Prozent unserer Zeit darauf verwenden, Politik zu machen