Die entscheidende Ursache der jüngsten Finanzmarktkrise ist die Kreation von rein spekulativen Finanzmarktinstrumenten, die ursprünglich als Innovationen gefeiert wurden und sich später als toxische Produkte entpuppt haben. Es handelt sich um Spekulationspapiere, die nicht durch Finanzierungsfunktionen für die Produktionswirtschaft (ohne monetäre Finanzinstitute, MFI) zu rechtfertigen sind. Vielmehr geht es um reine Spekulations- bzw. Wettinstrumente. Die Basis bildet ein kaum noch überschaubares Angebot an reinspekulativen Derivaten. Im Juni 2012 überstieg das Volumen der gehandelten Derivate die Weltproduktion um das Neunfache. Der Großteil der Geschäfte hat kaum noch etwas mit Finan-zierungsanforderungen aus der Produktionswirtschaft zu tun. Beispiele sind: strukturierte Wertpapiere (CDO), Kreditausfallversicherungen (CDS), Zertifikate, Leerverkäufe, Zinsdifferenzgeschäfte. Bei den strukturierten Wertpapieren wird
das mit der Hypothekenvergabe entstehende Risiko aus der vermittelnden Bank durch Mehrverfachverpackung anonymisiert ausgelagert. Die Produktion dieser Spekulationsinstrumente sowie der Eigenhandel zum Großteil außerhalb der Börsen („Over the Counter“) erklärt vor allem die Krisenanfälligkeit des spekulativen Investmentbanking in Großbanken, die im Falle drohender Insolvenz wegen ihrer systemischen Relevanz dann zu Lasten der öffentlichen Haushalte durch den Staat gerettet werden müssen. Zugleich haben sich Handelstechniken für die Finanzmarktprodukte an den Börsen grundlegend verändert. Hierfür stehen die Plattformen des Hochfreqenzhandels (HFH). Erhöhte Geschwindigkeiten beim Verkauf und Kauf von Wertpapieren sowie die Automatisierung von Entscheidungsabläufen kennzeichnen diesen Turbohandel.
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WFC: What We Need is a Preventive Testing of Financial Innovations (“finance TÜV”)
Bankenunion bleibt das Ziel - Zu Lust und Risiken des Kapitalverkehrs
Haben die Landesbanken, etwa die HSH-Nordbank, eine Zukunft?