Enrico Stange: Ich werde Genossenschafter bei „Fairwohnen“ – Konsequenz auch aus negativen Erfahrungen mit Woba-Verkauf

Pressemitteilung

18.04.2012 / 18. April 2012
MdL Enrico Stange, Linksfraktion im sächsischen Landtag

Er tritt der Genossenschaft „Fairwohnen“ bei, die die 11.500 Wohnungen der Treuhandliegenschaftsgesellschaft (TLG) erwerben und damit vorm Verkauf an eine „Heuschrecke“ bewahren will[1]: Enrico Stange, Sprecher für Landesentwicklung und Infrastruktur der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag. Der Wohnungspolitik-Experte seiner Fraktion erklärt dazu:

Die sächsischen Wohnungsgenossenschaften machen es vor: Wohnen muss für Mieterinnen und Mieter bezahlbar sein, und die Wohnbedingungen sollen dabei dennoch einen guten Standard ermöglichen. Schließlich ist Wohnen nicht nur Daseinsvorsorge, sondern ein Menschenrecht. Deshalb ist es ein richtiger Schritt, die durch den Bundesfinanzminister zur Veräußerung vorgesehenen Wohnungen aus dem TLG-Wohnen-GmbH-Bestand in eine genossenschaftliche Eigentumsstruktur zu überführen.

Denn genossenschaftlich organisierte Wohnungsbestände können dauerhaft dem reinen Profitinteresse von oftmals international aufgestellten Finanzinvestoren entzogen werden. Insbesondere in Sachsen ist das wegen der negativen Erfahrungen mit dem Vorgehen des Finanzinvestors Gagfah nach dem Erwerb des kompletten Wohnungsbestandes der Dresdner Woba geboten. Nicht nur die dauerhaften Verstöße gegen die mit der Stadt Dresden vereinbarte Sozialcharta, sondern auch die fehlenden Investitionen in den Bestand, die einen Substanzverzehr der Wohnungen und mithin ein Absinken der Wohnqualität der Mieterinnen und Mieter zur Folge haben, zeigen, dass es allemal zu Gunsten der Mieterinnen und Mieter und der städtebaulichen Entwicklung besser ist, das genossenschaftliche Modell zu stärken und Wohnungen nicht der Spekulation zu überlassen.

In der Hoffnung, dass damit auch die in Dresden zum TLG-Bestand zählenden 2.300 Wohnungen sowie im Raum Leipzig-Halle 1.900 Wohnungen künftig nicht einer solchen Verschleißentwicklung anheimfallen, sondern in Genossenschaftsform für bezahlbare Mieten und einen guten Wohnstandard überführt werden, trete ich selbst der Genossenschaft „Fairwohnen“ bei und empfehle dies auch anderen.

Kontakt:

Marcel Braumann

Pressesprecher

Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag

Links:

  1. http://www.tagesspiegel.de/berlin/gysi-stellt-neue-genossenschaft-vor-linke-will-tlg-wohnen-kaufen-/6516328.html