Milieus, Klassen und Lafontaines Irrtümer

Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht plädieren für eine "neue linke Sammlungsbewegung" und kritisieren DIE LINKE für ihre Flüchtlingspolitik. Beides ist falsch.

16.01.2018 / Benjamin-Immanuel Hoff

Die Bundestagswahl 2017 dokumentierte die bereits seit 2013 bestehende gesellschaftliche MitteRechts-Mehrheit. Nachdem nur durch das knappe Scheitern von FDP und AfD das rot-rot-grüne Lager bis zum vergangenen Herbst eine rechnerische Mehrheit im Bundestag hatte, liegen die schwierigen Rahmenbedingungen progressiver Politik offen auf dem Tisch. Auch DIE LINKE hätte also allen Grund, sich darüber zu verständigen, welche Schlussfolgerungen aus der Bundestagswahl 2017 und den schwierigen Gesprächen über die Bildung der kommenden Bundesregierung sowohl für progressive Bündnispolitik als auch für die weitere Entwicklung der Linkspartei zu ziehen sind. Für letzteres wären u.a. die Ergebnisse der Landtagswahlen West zu betrachten und insbesondere die sich seit langer Zeit abzeichnenden Strukturveränderungen der Wähler/-innenschaft Ost. Stattdessen rumort seit mehr als zwei Jahren eine personelle und machtpolitische Auseinandersetzung. 

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Inhalt

  • DIE LINKE mitten im Milieu-Umbruch S.2
  • Pluralismus ist der Humus progressiver Politik S.3
  • Die ideologische Achse (x) S.4
  • Die Milieu-/Herkunfts-Achse (y) S.5
  • Die Hybris einer Sammlungsbewegung und das autoritäre Politikmodell á la "Liste Kurz" S.5
  • Milieus, AfD-Affinitäten und soziale Ordnungsmodelle S.7
  • Wirksame Politik für strukturbenachteiligte Arbeitnehmer/-innen statt AfD-Rhetorik S.9