Buchtipp: Eliteökonomen Wissenschaft im Wandel der Gesellschaft

Von Jens Maeße

17.05.2015 / www.springer.com, 2015

Jens Maße geht im vorliegenden Band der Frage nach, wie die gesellschaftliche Bedeutung von Ökonomischen Expertentum in Politik, Medien und Wirtschaft zu erklären ist, indem er die akademische Welt von Ökonominnen und Ökonomen in den Blick nimmt. Mit einer diskursanalytischen Theorie sozialer Macht werden die sozialen und diskursiven Prozesse beobachtet, die einen Elitekult in der akademischen Welt der Volkswirtschaftslehre hervorbringen. Die Studie beschreibt und untersucht jedoch nicht nur die Prozesse und Dynamiken der Herausbildung von „Eliteökonomen“, sie fragt auch nach den gesellschaftlichen Ursachen und Hintergründen des Elitismus. Damit wird erstmals eine systematische diskurssoziologische Analyse darüber vorgelegt, wie es zur Elitenbildung in der deutschsprachigen Volkswirtschaftslehre und zum Aufbau der gesellschaftlichen Deutungshoheit einer bestimmten ökonomischen Richtung gekommen ist. Der Elitismus in der VWL, so die These des Buches, ist allerdings nicht nur auf wissenschaftsinterne Prozesse zurückzuführen. Er ist vielmehr der Effekt gesellschaftlicher Legitimitätsbedürfnisse, die im Zuge von Globalisierung und Bildungsexpansion entstanden sind.

Inhaltsverzeichnis

  • 1 Einleitung S.1
    • 1.1 Die gespaltene Welt der Ökonomie S.3
    • 1.2 Aufbau der Arbeit S.8
    • 1.3 Für eine Diskursive Politische Ökonomie der Wirtschaftswissenschaft S.10
  • 2 Ökonomisches Expertentum im kapitalistischen Weltsystem S.27
    • 2.1 Das neue Gesicht der Macht S.27
    • 2.2 Globalisierung, Entgrenzung und Expertentum S.30
    • 2.3 Wissenschaft und Gesellschaft S.38
    • 2.4 Ökonomie als Leitwissenschaft der Globalisierung S.43
    • 2.5 Die Dekonstruktion der klassischen Gesellschaftstheorie S.49
    • 2.6 Das Soziale als pulsierende Struktur S.56
    • 2.7 Das Soziale als Diskurs und Macht S.60
  • 3 Wie Eliten konstruiert werden: der Fall der VWL S.75
    • 3.1 Zwischen Republik und Monopol: Die Strukturen der akademischen Welt S.75
    • 3.2 Der historische Kontext: die Entwicklung der VWL ab 1970 S.79
    • 3.3 Die Konstruktion akademischer Elitecluster S.91
    • 3.4 Elitecluster im gesellschaftlichen Kontext S.106
  • 4 Graduiertenschulen als Kaderschulen S.115
    • 4.1 Der formale Aufbau S.115
    • 4.2 Die institutionelle Konstruktion akademischer Akteure S.119
    • 4.3 Die Akkumulation akademischen Kapitals durch Diskurse S.140
  • 5 Die Diskurse der akademischen Weltgesellschaft S.147
    • 5.1 Die diskursive Konstruktion akademischer Akteure S.147
    • 5.2 Die Keynesianische „Kreuzigung“ der akademischen Welt S.153
    • 5.3 Der mikroökonomische Zick-Zack-Kurs S.171
    • 5.4 Die Diskurstypen der akademischen Weltgesellschaft S.188
  • 6 „Elite“ als spirituelle Bürgschaft S.201
    • 6.1 Die Ökonomie im Diskurs der Sozialwissenschaften S.201
    • 6.2 Heterologie in Wissenschaft und Gesellschaft S.207
    • 6.3 Die „Verzauberung“ der Welt: Reputation als Inschrift sozialer Herkunft S.212
    • 6.4 Kultur und Macht im Weltsystem S.220
    • 6.5 Schluss: Der Mythos im Weltsystem S.225
  • Literatur S.229

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Links:

  1. http://www.springer.com/us/book/9783658073374