"Wir leben jetzt versteckt vor der Öffentlichkeit"

Hoyerswerda: Ein Paar wurde von Faschisten bedroht. Die Polizei half nicht, sondern drängte es dazu, die Stadt zu verlassen. Gespräch mit Monique L

27.01.2014 / Junge Welt, 25.01.2014

Interview: Markus Bernhardt

Monique L. ist eine Antifaschistin aus Hoyerswerda

Am Montag findet der nächste Verhandlungstag gegen Neonazis statt, die im Oktober 2012 versucht hatten, in Ihre Wohnung in Hoyerswerda einzudringen. Die Polizei ließ sie über zwei Stunden vor Ihrem Wohnhaus gewähren und riet Ihnen damals, besser die Stadt zu verlassen, da man Ihre Sicherheit nicht gewährleisten könne. Wie geht es Ihnen aktuell?

Ich lebe mit meinem Freund Ronny nach wie vor versteckt, im Grunde geschützt vor der Öffentlichkeit. Ein solches Leben ist anstrengend und nicht schön. Wir haben Anhaltspunkte dafür, daß Anhänger der rechten Szene noch immer versuchen, uns ausfindig zu machen. Die Angst ist ständig da. Im Alltag fühle ich mich teilweise verfolgt, drehe mich nach anderen Leuten um. Es fällt mir schwer, an unserem neuen Wohnort Bekannte und Freunde zu finden, da ich mittlerweile übervorsichtig geworden bin. In unserem Versteck fühle ich mich manchmal sehr allein. Die Situation kann sich aus meiner Sicht immer wiederholen, egal in welchem noch so kleinen Dorf ich lebe. Die große Solidarität, die wir zum Beispiel am Rande des Prozesses in Hoyerswerda erfahren haben, stärkt mich natürlich und hilft, uns von den Nazis nicht einschüchtern zu lassen.

Wie gestaltet sich der Prozeß in Hoyerswerda aus Ihrer Sicht?

(...)

Das Interview finden Sie auf www.jungewelt.de[1]

Links:

  1. http://www.jungewelt.de/2014/01-25/049.php