Die Gaukler kommen nach Bremen – wie lange noch?

Kultur nur noch nach "Kassenlage"?

08.08.2007

Trotz des Erfolges von La Strada steht die Finanzierung der Kunst und Kulturveranstaltung Jahr für Jahr auf wackeligen Beinen. Von einer soliden Grundfinanzierung, auch durch entsprechende Zuwendungen durch die Stadt und das Land, ist man weit entfernt.

Vor wenigen Wochen hatte die Stadt bekanntgegeben, dass sie das Festival zwar auch 2008 fördern werde, allerdings mit einer deutlich kleineren Summe als in den Vorjahren. Seit 1999 hatte das Festival immer weniger Geld zur Verfügung, und diese drastische Entwicklung bedroht nun das Fortbestehen der Veranstaltung. Bei den sonst von Idealismus durchdrungenen Festivalmachern ist nun die Grenze des Machbaren erreicht. Die Stadt und das Land ziehen sich immer mehr aus der Kulturförderung zurück.

Das hindert die Pressestelle des Senats aber nicht daran vollmundig in einer Presseerklärung mitzuteilen, das „La Strada inzwischen zu einem der größten Straßenzirkusfestivals zählt und weit über Bremens Grenzen hinaus bekannt ist.“

Und weiter heißt es da: „Immer draußen und natürlich umsonst – aber ein Obolus für die angereisten Künstler darf natürlich gern in den herumgereichten Hut geworfen werden. Das Programmheft mit einer zeitlichen und inhaltlichen Übersicht wird für zwei Euro an den Infoständen verkauft, was für die Finanzierung dieses mit sehr viel ehrenamtlichem Engagement organisierten Festival dringend notwendig ist“.

Für den Bremer Bundestagsabgeordneten der Fraktion „DIE LINKE“, Dr. Axel Troost, ist eine solide Grundfinanzierung durch die Stadt und das Land Bremen für das Festival und andere kulturelle Einrichtunegn udn Ereignisse dringend notwendig.

„Sicherlich kann man versuchen die Finanzierung durch Spenden und den Verkauf der Programmhefte zu realisieren“, sagt Troost, „eine Grundfinanzierung durch die entsprechenden Ressorts ist aber nachhaltiger und würde der ehemaligen Bewerberin Bremen zur Kulturhauptstadt auch gut zu Gesicht stehen“.

Kunst und Kultur sind wichtige Bestandteile einer funktionierenden Stadtgesellschaft und dürfen nicht nach Kassenlage entschieden werden.