Die deutsche Vereinigung - 1990 bis 2014 - Positionen der Bürgerinnen und Bürger

Sozialreport 2014

13.12.2014 / Sozialwissenschaftliche Forschungszentrum Berlin-Brandenburg e.V. (SFZ), Dezember 2014

Das Sozialwissenschaftliche Forschungszentrum Berlin-Brandenburg e.V. (SFZ) hat im Auftrag der Rosa-Luxemburg-Stiftung den Sozialreport 2014 erarbeitet.

Über 80 Prozent der Menschen in beiden Teilen Deutschlands ist es wichtig, in einer demokratischen Gesellschaft zu leben. Allerdings gehen fast 30 Prozent der Ostdeutschen und fast ein Viertel der Westdeutschen davon aus, dass sich der Zustand der Demokratie verschlechtern wird. Völlig unzureichend ist das Vertrauen in die politischen Institutionen.

Die höchsten Vertrauenswerte erhält der Bundespräsident (42 Prozent im Westen und 35 Prozent im Osten). Dagegen geben nur 18 Prozent der Ostdeutschen an, volles oder viel Vertrauen in den Bundestag zu setzen, bei den Westdeutschen sind es 23 Prozent. Nicht viel besser fallen die Werte für die Bundesregierung aus: 22 Prozent der Ost- und 27 Prozent der Westdeutschen bringen ihr Vertrauen entgegen, wobei dieser Wert unter denjenigen, die mit der Demokratie grundsätzlich zufrieden sind, bei etwa 50 Prozent liegt.

Die niedrigsten Werte finden sich in Ost und West bei denjenigen, die sich als Verlierer der deutschen Einheit sehen (mit lediglich 4 Prozent bei den Ostdeutschen und 13 Prozent bei den Westdeutschen). 73 Prozent der «Wendeverlierer» im Osten und 56 Prozent im Westen haben wenig oder gar kein Vertrauen in den Bundestag. Nur ganze 5 Prozent der «Wendeverlierer» im Osten geben an, der Bundesregierung zu vertrauen, im Westen sind es immerhin noch 23 Prozent.

Der zweitniedrigste Zustimmung findet sich bei den Erwerbslosen: Hier liegen die Werte hinsichtlich des Vertrauens in den Bundestag bei 13 Prozent (Osten) und 18 Prozent (Westen), in Bezug auf Bundesregierung bei 12 Prozent beziehungsweise 19 Prozent. In der Gruppe mit einem Einkommen über 2.800 Euro ist Vertrauen in Bundestag und Bundesregierung in beiden Landesteilen am höchsten. Dennoch sind Vertrauenswerte um etwa 30 Prozent eher als gering anzusehen, und es ist schon ein Problem, wenn nur ein Drittel der «Einkommenseliten» des Landes dem Bundestag etwas zutraut. Etwas anders sieht das Verhältnis dieser Gruppe zur Bundesregierung aus: Hier liegen die Zustimmungswerte immerhin bei 38 Prozent im Westen und bei 33 Prozent im Osten.

(Von Cornelia Hildebrandt, Dezember 2014)

Ihnen werden folgende Veröffentlichungen zur Verfügung gestellt:

  • Die aktuellen Daten und Fakten zur sozialen Lage – 1990 bis 1914 – Positionen der Bürgerinnen und Bürger Sozialreport 2014
  • Die Hauptaussagen des Sozialreports 2014 (Folien)
  • Eine Analyse des Sozialreports 2014 «Sozialstrukturdaten jenseits der Jubelfeiern: Ein Kommentar zum Sozialreport 2014 – 25 Jahre nach der Wende – Einstellungen und Positionen zur Einheit in Ost und West» von Cornelia Hildebrandt, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Institut für Gesellschaftsanalyse sowie
  • Ein Interview mit Cornelia Hildebrandt, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Institut für Gesellschaftsanalyse zu den Ergebnissen der repräsentativen Studie