"Rechtspopulismus ist mit der herrschenden Politik kompatibel"

Ein Interview mit Phillip Becher über Neoliberalismus und Rechtspopulismus in Deutschland und in Europa

20.05.2014 / annotazioni.de, 08.05.2014

Was sind die spezifischen Merkmale des Rechtspopulismus – in Abgrenzung zu Konservatismus und Liberalismus einerseits und in Abgrenzung zur extremen Rechten andererseits?

Phillip Becher: Wenn man den Rechtspopulismus als politische Bewegung von anderen Strömungen abgrenzen will, lässt sich zunächst einmal festhalten, worin diese bürgerlichen Ideengebäude übereinstimmen. Konservatismus und Rechtspopulismus halten beide Ungleichheiten zwischen Menschen für eine natürliche Sache und erachten hierarchische Strukturen demnach als positiv. Während Konservative vor diesem Hintergrund jedoch ein positives Verständnis von „Elite“ haben, grenzen sich Rechtspopulisten strikt von den politischen und gesellschaftlichen Führungsgruppen ab. Diesen wird dann vorgeworfen, sich von dem Volk, als dessen einzig wahre Interessensvertretung der Rechtspopulismus sich geriert, entfernt zu haben. Hierbei werden unter dem „Eliten“-Begriff zumeist ziemlich unterschiedliche Akteure eingeordnet: Die etablierten Politiker ebenso wie Gewerkschaftsfunktionäre und manchmal auch Wirtschaftsbosse – also Akteure mit zum Teil sehr verschiedenen oder sogar gegensätzlichen Interessen. Diese Kritik ist aber keine egalitäre. Vielmehr ist man in der Regel der Auffassung, als rechtspopulistische Formation selbst die „bessere“ Elite stellen zu können.

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