BUCHTIPP: Ein Plädoyer für Gerechtigkeit

Texte zur politischen, wirtschaftlichen und sozialen Lage in Deutschland 2008 – 2012

15.02.2013

Autor: Lutz Hausstein
Titel: Ein Plädoyer für Gerechtigkeit
Untertitel: Texte zur politischen, wirtschaftlichen und sozialen Lage in Deutschland 2008 – 2012
Erscheinungsjahr: 2013, 1. Auflage
Seitenzahl: 120
Agentur: Edition Bildstein
ISBN: 978-3-8423-2878-5

Spiegelfechter schreibt dazu:

“[...] Hausstein erlaubt sich nur einen Querschnitt durch diese Republik, deren res publica es ist, öffentlich so zu tun, als seien Arbeitgeberwünsche und Konzernvorlieben in unser aller Interesse. Er liefert damit aber nicht weniger als einen Ausblick auf eine Demokratie, die sich selbst an ihrem einst auferlegten Anspruch stört, jeden Menschen zu hören, zu schätzen, zu unterstützen. Jeder von Haussteins Texten ist somit ein trauriger Gruß aus einem postdemokratischen Topos.”

Auf den Nachdenkseiten (v. 13.Februar 2013) heißt es:

"Fast vergessene Systemleichen …

Von Gerhard Smole, Leipzig

Wer kennt nicht die sogenannten Explosionszeichnungen von technischen Geräten/Maschinen? Wir steigen hinter Dinge, deren Zusammenhang uns vorher vage irgendwie bekannt war und plötzlich begreifen wir „aha, so funktioniert das also, oder so greift das zusammen.“ So ähnlich ging es mir bei der Lektüre von „Ein Plädoyer für Gerechtigkeit.“ Lutz Hausstein ist es gelungen, eine komplizierte Materie, die derzeit in den Medien und in den sozialen Netzwerken hoch und runter diskutiert wird, zugleich verständlich und schonungslos darzulegen. Ihm ist das gelungen ohne Zynismus und ohne Ideologisierung der immerhin hochbrisanten Themen. Da reicht es schon, wenn er hinsichtlich HartzIV von „in Gesetz gegossener Verfassungswidrigkeit“ spricht. Davon abgesehen ist HartzIV und seine Bürokratie, seine Behörden mit vielen Beispielen und Argumenten ein zentrales Thema im Buch – bissig und entlarvend! Er setzt hier sozusagen das geistige Filetiermesser an, und was dann zum Vorschein kommt läßt einen schon frösteln. Oder wie an anderer Stelle immer wieder Bezug auf den Titel genommen wird: „Denn Gerechtigkeit ist nicht das, was „die oberen Zehntausend“ als gerecht empfinden, sondern vor allem die Menschen, welche sich am anderen Ende der sozialen Leiter befinden.“ Dabei wird nichts ausgelassen, was sich in den letzten Jahren so angesammelt hat – und siehe da, urplötzlich werden fast vergessene Systemleichen wieder lebendig: Als Hausstein über die Banken im Allgemeinen und die HSH Nordbank im Besonderen schrieb, hat er sicher nicht geahnt, daß genau jetzt diese Truppe erneut einen unrühmlichen Platz in Medien und Justiz hat. "