Erhöhte Altersarmut durch Rente mit 67

12.12.2008 / www.dgb.de

" Die Rente mit 67 wird das Risiko künftiger Altersarmut deutlich erhöhen und gleichzeitig den Arbeitsmarkt belasten. Das ergab das erste Monitoring des „Netzwerk für eine gerechte Rente“. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), der Sozialverband Deutschland (SoVD) und die Volkssolidarität fordern den Stopp der Rente mit 67. „Alle Fakten sprechen eindeutig gegen die Rente mit 67. Wir fordern die Bundesregierung auf, stattdessen ein Zukunftsprogramm gegen Altersarmut einzuleiten“, sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach am Donnerstag in Berlin.

„Die Rente mit 67 verschärft das Risiko der Menschen, in Altersarmut zu geraten,“ berichtete SoVD-Präsident Adolf Bauer. Nur 18 Prozent der älteren Erwerbstätigen seien 2007 aus sozialversicherungspflichtiger Arbeit in die Rente gegangen: „Das ist eine verschwindende Minderheit. Der Bericht zeigt, dass sich die Lücke zwischen dem Ausscheiden aus dem Arbeitsleben und dem Renteneintritt für viele Menschen durch die Rente mit 67 noch vergrößern wird. Das ist ein entscheidender Faktor für künftig steigende Altersarmut.“ Die Ausweitung des Niedriglohnsektors, Zeiten der Arbeitslosigkeit und die bereits erfolgten umfangreichen Rentenkürzungen verstärken diesen Trend noch.

Der Monitoring-Bericht zeigt nach den Worten des Präsidenten der Volkssolidarität, Prof. Dr. Gunnar Winkler, dass Erfolge bei der Beschäftigung Älterer oft überzeichnet werden. Dafür sprächen der Anstieg der Teilzeitquote auch bei Älteren sowie die Zunahme prekärer Beschäftigungsverhältnisse. Gleichzeitig werde das Ausmaß der Arbeitslosigkeit Älterer statistisch geschönt. "Besonders alarmierend ist für uns, dass in Ost wie West generell in der Altersgruppe der 55-Jährigen und Älteren die Zahl derer wieder zunimmt, die Grundsicherungsleistungen nach dem Sozialgesetzbuch II (also Hartz IV) beziehen müssen, während diese Zahlen in den anderen Altersgruppen rückläufig sind, betonte Winkler."