Entgeltanalyse 2008 der IG Metall: Entgelte in der ITK-Branche sinken

04.03.2008 / IG Metall

Frankfurt/Main - Die Gehälter in der Informations- und Telekommunikationsbranche haben sich im Jahr 2007 in der Summe negativ entwickelt. Die meisten Jobgruppen haben bislang nicht vom positiven Wirtschaftstrend der Branche profitiert, heißt es in der jüngsten ITK-Entgeltanalyse der IG Metall, die heute in Frankfurt veröffentlich wurde. In tarifgebundenen Unternehmen hingegen konnten sich nach Angaben der IG Metall die Beschäftigten auch im vergangenen Jahr auf die tariflich gesicherte Erhöhung verlassen. Die Erhebung erscheint zum zehnten Mal anlässlich der Computermesse CeBIT.

Nach den Ergebnissen der Analyse kam es insbesondere in Vertriebsbereichen zu starken Einbußen. Dabei sanken die Bonuszahlungen stärker als die Fixgehälter um bis zu 50 Prozent. Auch in den Bereichen Beratung/Consulting und Servicetechnik sanken die Bruttogehälter um bis zu 13 Prozent. In der Hardwareentwicklung waren sowohl die Gehälter als auch die Beschäftigtenzahlen rückläufig. Ebenfalls negativ zeigte sich der Trend im Bereich Projektmanagement. Positiv hingegen haben sich die Entgelte in den Call-Centern entwickelt, wo besonders in der Einstiegsstufe hohe Steigerungen bis zu einem Drittel zu verzeichnen sind. Mit 43.000 offenen Stellen habe sich der Fachkräftemangel noch weiter verstärkt, heißt es in der Analyse. Besonders gesucht werden Fachkräfte mit Hochschulabschluss und Programmierkenntnissen. Erfreulich sei dagegen der Anstieg der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge um neun Prozent. Die Anzahl der Studienanfänger für das Fach Informatik ist nach dem historischen Tiefstand des letzten Jahres um vier Prozent gestiegen, dieser Anstieg werde jedoch durch die allgemeine Erhöhung der Studienanfänger relativiert.

Für mehr als 200.000 Beschäftigte der Informations- und Telekommunikationsindustrie gelten Tarifverträge der IG Metall. Zudem hat die IG Metall auch 2007 für mehrere tausend Beschäftigte der Branche neue tarifvertragliche Regelungen getroffen. Die Gehaltsanalyse der IG Metall bietet auf breiter empirischer Grundlage eine Übersicht über die tatsächlich gezahlten Jahresbruttoentgelte tarifgebundener und nichttarifgebundener Unternehmen. Hierzu wurden verschiedene ITK-typische Tätigkeiten insgesamt 13 Jobgruppen zugeordnet und 19.427 Daten aus 26 Betrieben ausgewertet. Zudem bietet die Analyse durch einen Langzeitvergleich einen guten Überblick über die Entwicklung im Zeitraum von 1999 bis 2007.

Die IG Metall ist auf der CeBIT mit einem Stand vertreten:
Halle 6, Stand C 24/26 (Job & Career Market).

Die Gehaltsanalyse kann online bestellt werden unter: http://www.igmetall-itk.de/, im Buchhandel ISBN 978-3-7663-3855-6 oder bei http://www.bund-verlag.de/.